Was versteht man unter einer Borderline- Persönlichkeitsstörung (BPS)?

Was versteht man unter einer Borderline- Persönlichkeitsstörung (BPS)?

Klinisch steht im Zentrum der Borderline- Problematik eine Störung der Gefühlsregulation. Diese ist gekennzeichnet durch eine niedrige Reizschwelle für interne oder externe gefühlsinduzierende Ereignisse, durch ein hohes Erregungsniveau und verzögerte Rückbildung auf das gefühlsmäßige Ausgangsniveau. Die unterschiedlichen Gefühle werden von den Betroffenen häufig nicht differenziert wahrgenommen, sondern als äußerst quälende, diffuse Spannungszustände erlebt.

Körperwahrnehmungsstörungen sowie Schmerzunempfindlichkeit und Veränderungen der Wahrnehmungen auf den verschiedenen Sinneskanälen (somatoforme dissoziative Phänomene) werden in Zusammenhang mit der Wahrnehmung von Spannung und Erregung beschrieben.

Selbstschädigende Verhaltensmuster, wie Schneiden, Brennen, Blutabnehmen, aber auch aggressive Durchbrüche, können zur Reduktion dieser aversiven Spannungszustände führen. Häufig besteht eine ausgeprägte Angst vor dem Alleinsein, was dazu führt, das es im zwischenmenschlichen Bereich immer wieder zu Nähe/ Distanz Problemen kommt.

Die gleichzeitige Aktivierung gegensätzlicher Grundannahmen und Schemata scheint eines der auffälligsten Verhaltensmuster bei Borderline- Patienten zu sein.

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